Aus alt mach neu – Leder lässt sich färben
Leder gilt als strapazierfähiges Naturprodukt und sorgt beispielsweise als Sitzbezug im Fahrzeug für ein hochwertiges Ambiente. Mit der Zeit zeigen sich jedoch oft Gebrauchsspuren. Reibung, wie beispielsweise beim Ein- und Aussteigen ins Auto, führt zu Abrieb, und ein Ledersitz verliert nach einer gewissen Zeit an Farbintensität. Doch deswegen müssen Sitzbezüge oder Sitze nicht gleich ausgewechselt werden – denn Leder lässt sich färben.
Von ausgeblichenem Leder zu neuem Glanz
Vorneweg: Einige Lederarten bleichen über kurz oder lang aus. Dies gilt insbesondere für naturbelassene Leder ohne schützende Farbdeckschicht. Pigmentierte Leder weisen jedoch eine bessere Lichtechtheit auf – in Abhängigkeit von der Dicke der aufgebrachten Farbschicht. Während das Ausbleichen nicht gänzlich verhindert werden kann, besteht jedoch die Möglichkeit, es immerhin zu verzögern. Beispielsweise hilft im Haus das Herunterlassen der Rollläden als Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung auf das Leder. Falls es schliesslich doch notwendig wird, Leder zu färben, sollten ein paar Ratschläge beachtet werden.
Grundsätzlich wird empfohlen, grössere Beschädigungen oder Abnutzungen bei einem Sattler instand setzen zu lassen, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Wichtig ist auch, vor der Nachfärbung eine gründliche Lederreinigung vorzunehmen. Schliesslich erlauben saubere Poren ein tiefes Eindringen der Farbe ins Leder. Zudem sollten kleinere Risse oder Lederbrüche ebenfalls vor dem Färben repariert werden. Selbstverständlich ist darauf zu achten, dass der Farbton sorgfältig ausgewählt wird. Dabei sollte der neue Farbton genau mit dem Original-Farbton des Leders übereinstimmen. Hierfür gibt es spezialisierte Unternehmen, die auf der Basis eines kleinen Musters des einzufärbenden Leders den passenden Farbton präzise feststellen und mischen können. Nach diesen Behandlungen strahlen Ihre Sitze im Fahrzeug wieder in schönem Glanz.
Kompletter Farbwechsel: Ja. Einfärben von Kunstleder: Nein.
Möglicherweise bedürfen Ihre Ledersitze zwar noch keiner Auffrischung, aber Sie möchten das Interieur Ihres Fahrzeuges farblich neugestalten? Auch das ist grundsätzlich möglich – allerdings nur von hell zu dunkel. Helle Lederfarben lassen sich also in einen dunkleren Ton umfärben, nicht aber umgekehrt.
Wichtig zu wissen: Bei sogenannten Kontrastnähten geht durch den Farbwechsel die optische Abhebung verloren. Helle Nähte, die sich zuvor vom dunkleren Leder abgehoben haben, werden beim Färben ebenfalls mit eingefärbt und sind danach nicht mehr sichtbar als Kontrast.
Leider sind die Resultate beim Einfärben von Kunstleder nicht zufriedenstellend. Kunstleder kann nur oberflächlich gefärbt werden, die Farbe dringt nicht tief ein. Daher werden bei hoher Belastung – etwa bei Sitzflächen – schnell erneut Verschleissspuren sichtbar und der ursprüngliche Farbton kommt wieder zum Vorschein. Bei stark strapazierten Kunstlederflächen empfehlen wir daher in der Regel einen Neubezug.
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Erich Bühler
Unternehmer